Bergungstaucher trainieren Unterwasserarbeiten

„Druck an!“ Dieses Kommando schallte bei der gemeinsamen Ausbildungsveranstaltung der THW-Bergungstaucher Aachen und Remscheid häufig über den Rursee. Die Unterwasserspezialisten des Technischen Hilfswerk trainierten das Freispülen von Objekten unter Wasser mittels Spüllanzen.

Diese schwierige und körperlich anstrengende Unterwasserarbeit konnte jetzt am Rursee im Bereich der Gemeinde Woffelsbach auf dem Gelände eines Segelvereins realitätsnah geübt werden.  Mit einem B-Strahlrohr mit Stützkrümmer arbeitete sich der Bergungstaucher langsam voran und beseitigte die Ablagerungen auf der ins Wasser führenden Straße (Slipstraße) mit dem hohen Druck aus dem Schlauch.

Der THW-Bergungstaucher arbeitet bei diesen Arbeiten stark überbleit, um einen festen Stand am Seegrund zu haben. Er führt das Strahlrohr am Ende eines Druckschlauches von Hand und spült mit dem starken Wasserstrahl die Ablagerungen weg. Eine wirklich anstrengende Arbeit bei nahezu Null-Sicht im Gewässer. Eine gute Orientierung des Tauchers ist unverzichtbar, um nicht den Überblick und insbesondere die Orientierung an der Einsatzstelle zu verlieren.

Besonders wichtig ist bei diesen Arbeiten die Oberflächenmannschaft, die dem Taucher zuarbeitet, ihn überwacht und für die Sicherheit des Bergungstauchers verantwortlich zeichnet. Der Taucher wird mit der vorgeschriebenen Signalleine, die kabelgebundene Sprechverbindung und den ständig bereitstehenden Sicherungstaucher überwacht und abgesichert.  Chef und gesamtverantwortlich an der Einsatzstelle ist der Taucheinsatzführer.

Bei der jetzigen Ausbildung wurden die Arbeiten bis in eine Tiefe von 9 m durchgeführt. 4 Helfer der THW-Bergungstauchergruppe Remscheid und 9 der Aachener Bergungstaucher waren dabei vor Ort tätig. Für den entsprechenden Wasserdruck sorgte eine Tragkraftspritze TS 16/8 mit einem Nennförderstrom von 1600 l/min bei 8 bar.

Das Freispülen von Objekten unter Wasser mittels C- oder B-Strahlrohr und entsprechend hohem Pumpendruck wird immer dann angewandt, wenn wasserbauliche Anlagen durch Sediment oder angeschwemmte Fremdkörper blockiert sind und die Funktion der Anlagen nicht mehr gegeben ist.  Alternativ ist auch das Saugen des Sediments (Injektorprinzip) möglich. Dabei werden die Ablagerungen mit einem Saugrohr eingesaugt und einige Meter weiter entfernt wieder abgelagert.

Die Vermittlung dieser fachlichen Kenntnisse im Bereich Spülen und Saugen erfolgt beim THW-Bergungstaucher Stufe 3 Lehrgang. Nur THW-Bergungstaucher mit dieser speziellen Ausbildung dürfen solche Arbeiten unter Wasser ausführen.


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