24.03.2017, von Albert Willekens

Nachruf Gerhard Escherich

Mit großer Bestürzung erreichte uns letzte Woche die Nachricht vom Tod unseres Kameraden Gerhard Escherich, der im Alter von 80 Jahren am 24.03.2017 verstarb.

Im Jahr 1962, kam Gerhard Escherich zum THW. Er absolvierte die Ausbildungs-lehrgänge zum Gruppen-, Zug- und Bereitschaftsführer des LS-Bergungsdienstes. Im Jahr 1970 wurde er als hauptamtlicher Geschäftsführer für den Bereich Aachen eingestellt. Er blieb dem THW als Geschäftsführer bis zu seiner Pensionierung 1999 treu.

Ab 1978 war er auch für das THW im Ausland tätig. Insgesamt war er in 22 Ländern im Einsatz. Bei der Havarie des Öltankers „Amoco Cadiz“ vor der bretonischen Küste unterstützte das THW 1978 die Feuerwehr. Es folgten Erdbebeneinsätze in Algerien, Süditalien, Mexiko und Armenien sowie Hochwassereinsätze in den Niederlanden. Gemeinsam mit seinen Kollegen war er für Transporte nach Rumänien und Russland, für die Erkundung der Versorgungslage in der Ukraine und Weißrussland, für die Strom- und Wasserversorgung kurdischer Flüchtlinge sowie für den Bau von Wasserleitungen in Somalia zuständig.

Bei dem bisher größten Auslandseinsatz der Bundesanstalt THW in Goma/Zaire war er als Einsatzleiter tätig. Über seine eindrucksvollen Erfahrungen verfasste Gerhard Escherich zusammen mit Trude Rähse 2016 ein beeindruckendes Buch.

Zahlreiche Ehrungen und Ehrenmitgliedschaften, darunter unter anderem das THW-Helferzeichen in Gold mit Kranz, die Verdienstmedaille der Fédération Nationale de Protection Civile Francaise, die Ehrennadel der Feuerwehr der Stadt Aachen, die Ehrenmitgliedschaft in der mexikanischen Ehrenlegion, die Verdienstmedaille des niederländischen Katastrophenschutzes, das Bundesverdienstkreuz, das THW-Ehrenzeichen in Gold, das THW-Ehrenabzeichen des Präsidenten, die Verdienstmedaille 2. Klasse in Silber für Mut und Hingabe der Französischen Republik, erinnern an seine Einsätze und ein ereignisreiches Leben.

Bis zuletzt war Gerhard Escherich, im Ortsverband Aachen, einfach Gerd genannt, als Öffentlichkeitsbeauftragter tätig. Bei Einsätzen und Veranstaltungen war er dabei und hat mit interessanten Berichten die Arbeit des THW der Allgemeinheit nahe gebracht. Nicht zuletzt dieser Öffentlichkeitsarbeit ist es zu verdanken, dass viele Helferrinnen und Helfer sowie insbesondere auch zahlreiche Jugendliche den Weg zum THW gefunden haben.

Nach seiner Erkrankung im letzten Jahr hatte er sich aufgerafft und war wieder voll ins Tagesgeschäft eingestiegen. Für ihn war das Glas immer halb voll und niemals halb leer. Auf die Frage wie es im gehe, antwortete er, es geht mir nicht gut, es geht mir sehr gut.

Diese positive Einstellung war vorbildlich und Motivation für viele Mitglieder des Ortsverbandes Aachen. Gerd hatte noch viele Punkte auf seiner THW-Agenda. Leider können wir diese nicht gemeinsam mit diesem erfahrenen, stets respektierten THW-Helfer, unserem Gerd, angehen.

Unser Beileid gilt seiner Familie, seinen Angehörigen und seinen Freunden.


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